Es ist Montagmorgen und gerade habe ich die Kinder zur Schule und zum Kindergarten gebracht. Anschließend fahr ich mit dem Rad noch eine Runde durch den Wald, um diese wunderschöne Spätsommer-Atmosphäre zu genießen. Während ich mich in Gedanken auf ein Interview vorbereite, das ich nachher geben werde, fahre ich an einem Waldfriedhof vorbei. Auf einmal kommen mir folgende Zeilen in den Kopf, die Du sicherlich auch kennst:
One day, baby, we’ll be old. Oh baby we’ll be old. And think of all the stories that we could have told.
Ja, eines Tages werden wir alt sein und dann an all die Geschichten denken, die wir uns hätten erzählen können…
Ursprünglich geht es in diesem Song des israelischen Folk-Rock-Musiker Asaf Avidan (Die meisten kennen den Remix von Jacob Aaron Dilßner, besser bekannt als DJ Wankelmut…) um eine Trennung, daher auch der Titel „The Reckoning Song“, was soviel heißt wie „Abrechnungssong“. Ich habe den Song für mich aber immer anders interpretiert: „Am Ende bereuen wir nicht die Dinge, die wir getan haben, sondern die Dinge, die wir nicht getan haben.“ Dieser Satz geht zurück auf den römischen Kaiser Marcus Aurelius. Auf ihn werde ich sicherlich noch häufiger zu sprechen kommen.
Einen hervorragenden Überblick über das Thema und unseren Umgang mit dem sogenannten „Inaction Effect“ gibt die Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft: www.spektrum.de/news/entscheidungen-was-wir-am-meisten-bereuen/2012998
Wer es noch genauer haben möchte, kann sich hier die passenden Studien durchlesen: https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/1948550611401756
Die Australierin Bronnie Ware hat viele Jahre auf einer Palliativstation gearbeitet. Über die vielen Gesprächen mit den Sterbenden sagt sie: „Wenn sie sterben, kommt eine Menge Furcht und Ärger aus den Menschen heraus. Und dieses ‚Ich wünschte, ich hätte …‘, das kommt auch immer wieder.“ Vielleicht kennst Du ihr Buch „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“.
- „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.“
- „Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.“
- „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.“
- „Ich wünschte mir, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten.“
- „Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.“
Zugegeben, die Aussagen sind sehr allgemein und jeder Satz ließe sich wunderbar hinterfragen und wäre dann ganz individuell.
Dennoch: Was macht das mit Dir, wenn Du Dir diese Punkte durchliest. Ganz egal, an welcher Stelle im Leben Du stehst und wie lebenserfahren Du bist. Von jetzt auf gleich kann sich alles ändern. Heute morgen habe ich einen Artikel in der FAZ gelesen. Die bekannte Journalistin Evelyn Roll beschreibt darin, wie sie an einem geplatzten Aneurysma beinahe gestorben ist und wie sich ihr Leben von einer Sekunde auf die nächste änderte… Heute geht es ihr wieder gut, doch ihre Einstellung zum Leben hat sich geändert.
Was sind die Dinge, die Du am Ende bereuen würdest, weil Du sie nicht getan hast? Vielleicht fangen wir erstmal ganz klein an. Was ist die eine Sache, die Du schon so lange vor Dir herschiebst? Der lang versprochene Anruf, das Gespräch mit einer guten Freundin, Deinen Eltern oder Geschwistern, die Weltreise, der Porsche ;-), eine neue Fremdsprache oder ein Instrument lernen, endlich einen Marathon laufen, die berufliche Veränderung? Und warum zögerst Du? Und bevor Du diesen Newsletter beendest und mit Deinem Tagesgeschäft weiter machst: Schreib Dir vielleicht ein paar Gedanken hierzu auf oder mach Dir eine Erinnerung in Dein Handy, dass Du Dich später oder am Wochenende mal hinsetzt und über die Dinge nachdenkst. Das hier könnte ein wichtiger Punkt in Deiner Entwicklung sein… Es liegt an Dir, was Du daraus machst…
Meine Einladung an Dich: Nutze doch einfach die Zeit bis zum nächsten Newsletter und mach den ersten Schritt bei einer Sache, die Du bereuen würdest, wenn Du sie nicht getan hättest. Und – Achtung, Werbeblock: Ich unterstütze Dich gerne dabei. Zunächst in unserem ersten Kennenlerngespräch. Ganz unverbindlich! Und anschließend können wir – wenn Du magst – richtig loslegen. Am Ende unserer Zusammenarbeit wirst Du es kaum glauben, was alles möglich ist.
Ich wünsche Dir viel Erfolg beim ersten Schritt in die richtige Richtung.
Herzliche Grüße
